Krankheiten - Impfungen
Der Mann steht in der offenen Haustür und ruft Minka. Kurz darauf kommt sie den Gartenweg entlang, blickt zu ihm und ist in ein paar Sekunden bei der Haustüre. Er streichelt sie, nimmt sie hoch und geht schnell zu dem im Flur bereit gestellten Katzenkorb, setze Minka hinein und verschließt ihn. Minka muss zum Tierarzt, es ist wieder Zeit für ihre jährliche Impfung und Kontrolluntersuchung.
Impfungen
Katzenseuche
Jede Katze sollte regelmäßig gegen bestimmte Krankheiten geimpft werden insbesondere ist eine Impfung gegen die Katzenseuche empfehlenswert, da diese Krankheit eine wahre Geißel unter den Katzen ist und meist tödlich verläuft und zur Ansteckung kein direkter Kontakt mit infizierten Katzen notwendig ist. Besonders Jungkatzen fallen dieser Krankheit massenweise zum Opfer. Bei jämmerlichem Aussehen, hohem Fieber, starkem andauerndem Erbrechen sollte auf jeden Fall möglichst schnell ein Tierarzt konsultiert werden da der Verlauf der Krankheit gerade bei Jungtieren rapide schnell verlaufen kann.
Die Impfung gegen Katzenseuche erfolgt meist in Kombination mit einer Impfung gegen Katzenschnupfen.
Katzenschnupfen
Der Katzenschnupfen ist eine häufige Katzenkrankheit, bei der zunächst Sekret aus der Nase läuft, der später schleimig und eitrig wird; auch die Augen werden trübe und produzieren einen schleimig-eitrigen Ausfluss und verkleben; hohes Fieber kommt hinzu sowie Entzündungen der Schleimhäute in der Mundhöhle.
Leukose
Leukose, auch als Leukämie oder Blutkrebs bezeichnet, ist eine weitere ansteckende, unheilbare Viruserkrankung, die unter Katzen hoch ansteckend ist und gegen die ebenfalls ein Impfstoff entwickelt wurde. Die Katze kränkelt, verliert an Gewicht; weitere Anzeichen können bleiches Zahnfleisch, Atembeschwerden, chronisches Erbrechen, Durchfall, und Schwäche sein. Klarheit bringt nur eine Laboruntersuchung. Die Auswirkungen der Krankheit können gedämpft und verzögert werden; Stärkungsmittel sind empfehlenswert.
Tollwut
Freigängerkatzen sollten auf jeden Fall eine Impfung gegen Tollwut erhalten, die alle frei lebenden Tiere bedrohen kann. Es gibt mittlerweile Impfstoffe, deren Wirkung drei Jahre vorhält. Der Virus wird nur durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen.
Gegen Tollwut geimpfte Katzen genießen beim Gesetzgeber einen Sonderstatus. Gerät hingegen ein ungeimpftes Tier nur annähernd in Tollwutverdacht, so muss es getötet werden.
Ein Besuch beim Tierarzt ist geboten, wenn die Katze nur noch apathisch herumliegt, nicht mehr spielt, das Futter verweigert, schon tagelang Durchfall hat, ständig trinkt oder überhaupt nichts mehr zu sich nimmt.. Dies könnten Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein, ebenso stumpfes Fell, tränende Augen, andauerndes Erbrechen, häufiges Scharren in der Katzentoilette, ohne etwas darin zu hinterlassen. Auch sollte der Tierarzt aufgesucht werden, wenn der Stubentiger verletzt nach Hause kommt; Bisswunden von anderen Tieren zum Beispiel können sich schnell entzünden und eine Blutvergiftung hervorrufen. Schussverletzungen sind schlecht wahrzunehmen, da der Einschusskanal unter dem Fell meist nicht sichtbar ist.
Möglichst einmal jährlich sollte die Katze dem Tierarzt vorgestellt werden; dieser erkennt Auffälligkeiten und betrachtet auch das Gebiss. Insbesondere ältere Katzen leiden oft unmerklich an Zahnschmerzen, auch leiden viele Katzen unter Zahnfleisch- und Halsentzündungen und fressen aufgrund der damit verbundenen Schmerzen kaum noch, kauen vorsichtig und lassen größere und härtere Bröckchen liegen.
Der Norwegerkater meiner Schwester war als Katzenwelpe lange krank, hat ihr viele Sorgen gemacht und hohe Tierarztkosten verursacht. Durch die enorme Fürsorge, die er aufgrund seiner langen Krankheitsphase erhalten hatte wurde aus ihm natürlich ein besonders anschmiegsamer, sanfter, überaus menschenbezogener Kater, der keinerlei Aggressionen hatte und sich in keiner Weise bewusst war, über welche Waffen er denn eigentlich verfügte. Immer wieder litt er auch unter schlimmen Zahnfleischentzündungen. Beim Tierarzt erhielt meine Schwester dann irgendwann eine Zahnbürste für ihn. Was haben wir gelacht! Ich stellte mir meinen großen, kampfstarken, krallenbewehrten Raubtierkater vor, wenn ich mit der Zahnbürste anrückte…..
Meine Schwester hat ihrem Katerchen die Zähne putzen können.
Der Mensch erkennt bei einer Katze oft erst sehr spät, wenn sie krank ist, da gerade die Katze eine große Leidensfähigkeit besitzt und eine Krankheit daher lange unbemerkt bleiben kann.
Vorfall des dritten Augenlids
Ein Anzeichen, dass mit der Katze etwas nicht in Ordnung ist, kann derVorfall des dritten Augenlides sein.
Die Katze besitzt ein oberes und ein unteres Augenlid; daneben aber noch ein drittes Lid, auch Nickhaut genannt, dass am inneren Augenwinkel ansetzt, und sich zuweilen bis halb über den Augapfel schiebt. Dieser Vorfall der Nickhaut kann mit einer Bindehautentzündung zusammenhängen, aber auch Signal dafür sein, dass es dem Tier nicht gut geht, es evtl eine schlimme Erkrankung hat.
Jede Katze, die bereits unangenehme Erfahrung beim Tierarzt gemacht hat, wird nicht mehr freiwillig in den zum Transport vorgesehenen Cannel steigen. Meist ist sie schon spurlos verschwunden, sobald irgendwo im Haus der Katzenkorb auftaucht. Katzen haben ein hoch entwickeltes Gespür für auf sie zukommende unangenehme Dinge und sind nicht so leicht zu überraschen.
Am besten streichelt man die Katze zunächst von oben her, ergreift sie dann spielerisch, eine Hand fasst unter die Brust, die andere dirigiert den Rest und dann möglichst blitzschnell in den Korb mit ihr. Sollte sie Zeit zum Nachdenken haben, wird sie doppelt so groß und passt nicht mehr durch die Öffnung des Korbes. Wenn der erste Überraschungsversuch misslingt, wird es schwieriger!
Das Festhalten beim Tierarzt, insbesondere bei etwas schmerzhaften Behandlungen oder bei relativ scheuen Tieren erfordert den so genannten Zwangsgriff. Hierbei wird die Katze mit einer Hand kräftig im Nackenfell gepackt. Die andere Hand ergreift die Hinterbeine und dann wird die Katze weit auseinander gezogen, so weit, bis sie völlig gestreckt ist. In dieser Haltung kann sie keine ihrer Waffen mehr einsetzen und wird sich ausnahmsweise in die Behandlung fügen. Nach der Behandlung lässt man die Katze dann mit beiden Händen gleichzeitig wieder los und wischt sich den kalten Schweiß von der Stirn. In der Regel wird aber die Tierarzthelferin die Katze festhalten.
Parasiten
Es mag vorkommen, dass die Katze von einem ihrer Auswärtsabenteuer gelegentlich etwas Krabbelndes oder Hüpfendes mit nach Hause bringt. Gar nicht zu reden von dem erbarmungswürdigen struppigen Streuner, der aufgenommen wurde. Lieblingsplätze der Flöhe sind der Kehlgang und die Stelle unterhalb der Ohren. Die Katze kratzt sich häufig. Der zahlreich vorhandene, dunkelbraune, fein bröcklige Flohkot im Fell gibt Hinweis auf diese Parasiten; reibt man mit einem feuchten Tuch, färbt das im Flohkot enthaltene unverdaute Blut dieses rötlich ein
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Mittel zur Behandlung hält der Tierarzt bereit. Es gibt Pasten, die über das Futter mit eingegeben werden und das Tier sozusagen von innen her “imprägnieren“; die am Blut der Katze saugenden Flöhe werden dann praktisch vergiftet. Jedoch wird nicht jede Katze dazu zu bewegen sein, ein derart präpariertes Futter zu fressen; gewöhnlich hungern sie lieber. Es gibt aber auch Ungeziefer tötende Präparate, die auf das Fell aufgetragen werden. Hier muss aber bedacht werden, dass die sehr reinliche Katze durch Putzen dieses Mittel aufnehmen kann, daher sollte vorwiegend im Nackenbereich aufgetragen werden. Es empfiehlt sich, das Fell mehrmals gründlich mit einem Flohkamm durchzukämmen; wenn noch Befall vorhanden ist, ist dieser durch Krabbelndes oder Flohkotbröckchen deutlich an den Haaren im Flohkamm zu erkennen. Bei starkem Flohbefall sollten auch die Liegeplätze der Katze inspiziert und gründlich gereinigt werden, um eine Vermehrung der Parasiten zu verhindern. Die Eier des Flohs entwickeln sich nämlich abseits vom Katzenkörper in Ritzen und Winkeln der Lagerstätten. Hier muss gründlich mit dem Erbfeind der Flöhe, dem Staubsauger, gearbeitet werden.
Eine große Sorge der Katzenbesitzer ist natürlich die Angst vor dem eigenen Befall durch Parasiten. Hierzu kann nur angemerkt werden, dass es schon ein sehr dummer Floh sein muss, der vom kuscheligen Tierfell auf die unwirtliche, ständige von Wassergüssen bedrohte Menschenhaut überwechselt. Im Falle dessen handelt es sich höchstens einmal um einen verirrten Hüpfer oder Überläufer bei Massenbefall.
Läusebefall ist bei einer gepflegten Katze ausgesprochen selten. Ein Massenbefall aber kann durch starken Blutentzug im Extremfall sogar tödliche Folgen haben.
Auch die Herbstgrasmilbe kann der Katze genauso zu schaffen machen wie dem Menschen und führt zu starkem Juckreiz, der an Flohstiche erinnert.
Zecken sitzen meist nur an den Stellen der sich sorgfältig putzenden Katze, die sich ihrer Zunge entziehen. Jeder Katzenbesitzer sollte für diesen Fall eine Zeckenzange griffbereit haben. Die Zecke wird leicht drehend herausgezogen, wobei darauf zu achten ist, dass der Kopf mit entfernt wird, da sich die Bissstelle andernfalls entzünden kann.
Ohren
Viele Katzen, die längere Zeit in freier Wildbahn gelebt haben und auch fast alle kleinen Jungkatzen von Bauernhöfen haben Ohrmilben. Diese erkennt man an den kleinen punktgroßen schwarzen Bröckchen im Gehörgang der Katze. Nicht behandelte Katzen können durch Milbenbefall in den Ohren schwere Schädigungen davontragen. Ein Tierarztbesuch ist hier auf jeden Fall angebracht. In der Regel wird der Milbenbefall durch Eingeben eines entsprechenden Mittels ins Ohr behandelt. Diese Behandlung muss gewöhnlich zu Hause noch einige Tage fortgeführt werden.
Das Eingeben von Ohrentropfen erscheint leicht, ist aber zwecklos, wenn die Katze sofort danach weg springt, kurz und heftig den Kopf schüttelt und die teuren Tropfen eine Ölspur auf der Hose des Menschen und an der Wand hinterlassen. Ohrentropfen sollten, zum Beispiel in der Hosentasche, angewärmt sein, bevor sie der Katze ins Ohr verbracht werden. Hierzu nimmt man die Katze auf den Schoß, dreht das Köpfchen leicht, so dass die Ohrmuschel nach oben zeigt und zieht die Ohrmuschel leicht nach oben. Die dann eingebrachten Tropfen werden leicht einmassiert
Augen
Viele Jungkatzen von relativ wild lebenden Müttern leiden unter Katzenschnupfen; die Augen tränen, sind teilweise stark entzündet und vereitert, die Nase läuft. Auch hier ist unbedingt ein Tierarztbesuch erforderlich, da Katzenschnupfen tödlich und die fortschreitende Entzündung der Augen diese stark schädigen und letztendlich zur Blindheit der Katze führen kann.
Entwurmung
In jedem Fall sollte eine neu angeschaffte Katze, insbesondere eine Jungkatze, die nicht aus behüteten Verhältnissen kommt, zunächst einmal dem Tierarzt vorgestellt werden. Eine Entwurmung ist auf jeden Fall angezeigt.
Freigängerkatzen, die Mäuse u. a. fangen, sollten möglichst alle drei bis vier Monate entwurmt werden. Wurmbefall kann bei nicht behandelten Katzen mit der Zeit lebensbedrohlich werden.
Darmverschluss
Verstopfungen sind insbesondere bei Freigängerkatzen, die ihre “Geschäfte” meist draußen verrichten, nicht so leicht zu bemerken, können aber, wenn es zum totalen Darmverschluss kommt, tödlich verlaufen. Sollte der Kot der Katze lediglich zu hart sein, wirken manchmal schon einige Tropfen eines guten Öles - unters Futter gemischt - abführend.
Die kleine dünne schildfarbene Katze aus der Nachbarschaft, die ursprünglich aus Spanien stammte, wollte nicht so recht gedeihen. Jetzt war sie sechs Monate alt und immer noch so mickrig. Sie fraß nur sehr spärlich und erbrach sich häufig. Auch die Behandlungen beim Tierarzt brachten keine Besserung. Erst eine Röntgenuntersuchung gab Aufschluss; entdeckte doch die Tierärztin auf der Röntgenaufnahme einen kleinen spitzen, kaum wahrnehmbaren, Gegenstand im Magen der Katze.
Keine andere Wahl mehr, entschied man sich zur Operation.
Das Entsetzen war groß; befand sich doch im Magen der Katze ein kleines Stoffsäckchen - fein säuberlich mit einer winzigen Sicherheitsnadel verschlossen - voller Gummiringe.
Ein totaler Darmverschluss kann durch Verschlucken von Fremdkörpern, die im Darm stecken geblieben sind, eintreten, es können die beim Putzen verschluckten Haare im Magen verfilzen und zu einem großen Haarballen werden, der dann den Magenausgang oder den Darm blockiert; auch können sich bei wurm befallenen Katzen Wurmknäuel im Darm bilden.
Ein Verschluss des Verdauungskanals ist lebensbedrohlich!
Blasenentzündung, Harngrieß, Harnsteine
Die Blasenentzündung kommt bei weiblichen wie männlichen Katzen relativ häufig vor. Ein Indiz dafür könnte das Absetzen von Urin in nur kleinen Portionen sein, ebenso ein häufiges Scharren in der Katzentoilette, ohne etwas zu hinterlassen.
Der Harnabsatz bei Blasenentzündung ist sehr schmerzhaft und quälend für die Katze. Es kann sich Blut im Urin befinden.
Harnsteine stellen eine echte Gefahr für Leib und Leben der Katze dar. Der Urin staut sich in der Blase und schon nach kurzer Zeit kann es zur lebensgefährlichen Vergiftung kommen. Überwiegend Kater sind von dieser Krankheit betroffen, die oft auch mit einer Blasenentzündung einhergeht.
Tabletteneingabe
In der Regel schmecken Tabletten auch der Katze nicht unbedingt. Daher ist es nicht leicht, diese zu verabreichen. Hier empfiehlt es sich, eine besondere Leckerspeise für diesen Zweck bereit zu haben; zu denken ist hier an Leberwurst oder Käse. Die Katze sollte bei Verabreichung möglichst hungrig sein. Möglicherweise wird aber die fein säuberlich abgeleckte Tablette später auf dem Fußboden wieder gefunden, während die Wurst der Katze gut gemundet hat. Katzenbesitzer entwickeln gerade bei der Tabletteneingabe eine große Erfindungsgabe.
Notfalls muss die Tablette eingegeben werden. Hierzu wird das Mäulchen der Katze geöffnet, indem man die Katze mit einer Hand locker hält; die andere umfasst den Kopf und nimmt die Ohrmuschel zwischen Daumen und Zeigefinger und zieht leicht daran. Mit der anderen Hand wird nun durch leichten Druck auf die Backen der Katze das Öffnen des Mäulchens beschleunigt und zügig die Tablette tief über den Zungengrund platziert, so dass der Schluckreflex ausgelöst wird. Leckt die Katze sich anschließend über die Nase, ist das ein Zeichen des Abschluckens.
Auf keinen Fall dürfen einer Katze für Menschen bestimmte Medikamente eingegeben werden. Hier besteht höchste Vergiftungsgefahr!