Katzen in Not - Alchen

Geschlechtsreife

Minka ist seit Tagen unruhig, sie  schreit in der Wohnung herum, wälzt sich auf dem Boden, reibt sich an Tisch-, Stuhl- und Menschenbeinen, gibt überall “Köpfchen”, will gestreichelt werden. Sie hat keinen Appetit, magert sichtlich ab, miaut, gurrt, schreit…. Es ist kaum zum aushalten. Minka ist rollig. Schon etliche Male hat ihr Besitzer des nachts zwei verwegene Kater vor der Tür herumlungern sehen…..

 

Unkastrierte Kater sind in diesen Zeiten fast pausenlos im Einsatz und oft meilenweit von zu Hause entfernt. Sie streifen nächtelang umher, versprühen ihre Duftmarken überall, knurren, grollen, singen und führen harte Kämpfe mit Rivalen. Irgendwann erscheinen sie dann Zuhause, stark angeschlagen, am Ende ihrer Kräfte, mit zerfetzten Ohren und anderen Verletzungen. Von den nächtlichen Abenteuern werden sie früher oder später ernsthaft verletzt zurückkommen; wenn sie überhaupt wiederkommen. In städtischen Gegenden lauert der Unfalltod und in ländlichen Gebieten droht der Abschuss. Von den vielen Krankheiten, die sie sich holen können, gar nicht zu reden.

 

Unkastrierte Kater und Katzen im Haus zu behalten ist fast unmöglich und grenzt auch an Quälerei.  Schon aus dem Gesichtspunkt des Tierschutzes sollte jeder Besitzer seine Katze, ob weiblich oder männlich, unbedingt kastrieren lassen. Das Katzenelend ist auch in Deutschland sehr groß, viele Tiere gehen elendig zugrunde, verhungern, erfrieren, sind krank. Die Tierheime und Tierschützer schlagen schon seit Jahren Alarm angesichts der überfüllten Pflegestellen und der damit verbundenen Kostenexplosion. Mittlerweile haben einige Städte eine Kastrationspflicht für Katzen eingeführt und gute Erfolge damit verzeichnen können.

 

Die Kastration verändert naturgemäß nur die Verhaltensweisen, die mit der Fortpflanzung in Zusammenhang stehen. Die Katze wird nicht mehr rollig, leidet nicht mehr unter den Spannungen dieses Zustandes, ist ausgeglichener. Der Kater setzt keine Duftmarken mehr ab, bleibt näher beim Haus, prügelt sich seltener und weniger heftig.

 

Eine weibliche Katze wird in der Regel  mit ca. acht Monaten bis ein Jahr geschlechtsreif, manchmal auch früher. Sie wirft zweimal - manchmal auch dreimal - im Jahr Junge, die nach einer Tragezeit von ca. 63 Tagen zur Welt kommen. Pro Wurf kann sie zwei bis acht Junge zur Welt bringen, die dann wiederum bereits im nächsten Jahr Nachwuchs produzieren. Auf einige wenige Jahre hochgerechnet kommen horrende Mengen zustande.

 

In Tierheimen und Pflegestellen sitzen unzählige arme traurige liebenswerte Tiere, die sehnlich auf ein Zuhause hoffen, oft schlechte Erfahrungen und große Not hinter sich haben und trotz allem dem Menschen gegenüber noch lieb sind.  Und viele, viele andere haben es bis hierher nicht einmal geschafft, sind auf der Strecke geblieben.